Motivation am Arbeitsplatz_Fehlanzeige_Klinikkonflikte_Klinik Coach Heike Cobaugh

Alle Jahre wieder: Motivation am Arbeitsplatz? Fehlanzeige!

Seit 17 Jahren führt die renommierte Gallup Organization jährlich eine Umfrage durch, um  herauszufinden  wie hoch der Grad der emotionalen Bindung von Mitarbeitern an ihren Arbeitgeber ist, und damit ihr Engagement und die Motivation bei der Arbeit. Schon seit den dreißiger Jahren sammelt  das Unternehmen Analysen und führt Umfragen durch zu verschiedenen internationalen Themen in 160 Ländern der Welt. Dabei messen die Meinungsforscher sowohl politische und wirtschaftliche Bereiche als auch Trends zu sozialen und gesellschaftlichen Themen.

2018 ähnlich wie 2017

 Und auch im vergangenen Jahr 2018 sah es mit der Mitarbeitermotivation und Mitarbeiterzufriedenheit in Deutschland schlecht aus: „Nur ein Fünftel der befragten Mitarbeiter fühlt sich dem eigenen Unternehmen mehr oder weniger emotional verbunden, mit 15 Prozent fühlt sich ein noch kleinerer Anteil richtig wohl. Ungefähr ebenso viele Beschäftigte haben innerlich bereits gekündigt. Knapp drei Viertel der Befragten machen lediglich noch Dienst nach Vorschrift. Damit ähneln die Ergebnisse stark denen aus dem Vorjahr.“

Viele Schwachpunkte, doch was kann ich als Arbeitnehmer tun?

Genannte Schwachpunkte waren neben Arbeitsbedingungen: schlechte interne Kommunikation, mangelnde Fehlerkultur, schlechte Führungskommunikation und demotivierende Führungskräfte im Allgemeinen.  Doch je nachdem in welchem Unternehmen Sie arbeiten, ist es nicht immer möglich, dass Sie selbst Einfluss auf diese Faktoren haben. Besonders dann nicht, wenn Sie keine Führungskraft sind. Doch Sie haben durchaus einen Einfluss darauf, wie Sie mit den unterschiedlichen Widrigkeiten umgehen und wie Sie sich selbst motivieren, wenn es Ihnen nicht möglich sein sollte den Arbeitgeber zu wechseln.

Hier möchte ich Ihnen einige Tipps geben, wie Sie an Ihrer Selbstmotivation arbeiten können.

Dankbarkeit

Der erste Tipp klingt vielleicht etwas paradox, besonders wenn Ihre Arbeit Sie nur wenig motiviert. Seien Sie dankbar. Damit ist gemeint, sich täglich bewusst zu machen, für was Sie in Ihrem Leben dankbar sein können. Privat wie auch beruflich. Wir nehmen uns generell zu wenig Zeit darüber nachzudenken, welche positiven Dinge oder Menschen unser Leben bereichern. Besonders effektiv ist es auch jeden Tag damit abzuschließen mit der Frage (vor dem Einschlafen): Wofür kann ich heute dankbar sein. Egal ob es kleine Dinge sind, wie z.B. das schöne Wetter oder große Dinge, wie die Gesundheit der eigenen Kinder. Es gibt vieles wofür es sich lohnt dankbar zu sein und Dankbarkeit verändert unsere Perspektive auf unser Leben und nützt unserer psychischen Gesundheit.

Den inneren Kritiker ruhig stellen

Viele von uns haben einen lautstarken inneren Kritiker, der sich permanent zu Wort meldet. Besonders am Arbeitsplatz. Wir regen uns auf über unsere Kollegen, die Inkompetenz des Chefs, das Unternehmen für das wir arbeiten oder einfach nur über uns selbst. Bringt uns diese innere Stimme irgendwie weiter? Fühlen wir uns danach besser? Nein! Sie reißt uns runter und raubt uns Energie. Wenn Sie das nächste Mal Ihren inneren Kritiker hören, sagen Sie innerlich oder auch laut (falls niemand sonst sich in Ihrer Nähe befindet) „STOP!“. Manchmal hilft es auch, sich innerlich ein Stoppschild vorzustellen. Je öfter Sie Ihren inneren Kritiker ausbremsen, desto leiser wird er.

Achten Sie auch darauf nicht zu viel Zeit mit negativen Kollegen zu verbringen. Das schlägt Ihnen nur auf das Gemüt und eine Pause mit gemeinsamen Jammern dient selten der Psychohygiene. Besser ist ein kleiner Spaziergang um den Block um wieder runter zu kommen und neue Energie für den Rest des Tages zu sammeln.

Bei großen Zielen immer kleine Schritte machen

Manche von uns fühlen sich von Aufgaben, die anstehen schlicht und ergreifend überfordert. Wir stellen uns vor, was wir alles noch tun müssen. Das stresst. Je größer die Aufgabe, desto besser ist es sie in kleine Schritte aufzuteilen. Niemand von uns ist wirklich Multitaskingfähig. Arbeiten Sie eins nach dem anderen ab und freuen Sie sich über jeden gemachten Schritt. Das motiviert.

Regelmäßige Pausen sind wichtig

Es wurde in Studien festgestellt, dass eine große Pause am Arbeitsplatz weniger effektiv ist (außer Sie nutzen Sie für eine körperliche Aktivität), als mehrere kleine Pausen. Legen Sie nach 60-90 Minuten Arbeitszeit, wenn möglich, eine fünfminütige Pause ein. Je nach Tätigkeit, gehen Sie ans Fenster, holen Sie tief Luft oder holen Sie sich ein Getränk und vertreten Sie sich die Beine. Manchen hilft auch eine kleine Körperübung,z.B. Muskelrelaxation nach Jacobson.  Mehr Informationen dazu finden Sie hier.

Eine kleine Belohnung macht das Leben süßer

Warten Sie nicht vergebens auf das Lob vom Chef. Belohnen Sie sich selbst mit einer Kleinigkeit für das Erledigen einer schweren Aufgabe oder nach dem Abschluss eines Projektes. Überlegen Sie sich schon bei Beginn, was eine schöne Belohnung für Sie sein könnte. Das motiviert auch, wenn es mal schwierig wird. Vielleicht ein Kinobesuch oder einen Tag in einem Wellnessbad, ein neues Kleidungsstück etc.

Öfter mal lachen

Mittlerweile ist erwiesen, dass Lachen gesund ist. Es reduziert Stress, versorgt unserer Körper mit mehr Sauerstoff, massiert unsere Organe und stärkt generell unser Immunsystem. Außerdem wirkt es positiv auf unsere Psyche. Also kultivieren Sie Ihren Humor und finden Sie Menschen mit denen Sie auch mal herzhaft lachen können. Anstatt den düsteren Krimi am Feierabend, wie wäre es mit einer erfrischenden Komödie?

Zehn Minuten sind ein guter Anfang

Manchmal stehen Aufgaben an für die man so gar nicht motiviert ist, die aber erledigt werden müssen. Wenn Sie dazu tendieren solche Aufgaben vor sich her zu schieben und dabei ein schlechtes Gewissen haben, ist vielleicht die 10-Minuten-Regel eine gute Lösung für Sie. Nehmen Sie sich vor mit der Aufgabe zu beginnen und wenigsten 10 Minuten dran zu bleiben. Zehn Minuten sind ein überschaubarer Rahmen. Viele Menschen machen nach zehn Minuten einfach weiter, da meisten nur der Anfang schwierig ist. Selbst wenn Sie nach zehn Minuten aufhören sollten, sind Sie auf jeden Fall schon einen Schritt weiter.

Informationen gibt es überall

Desweiteren gibt es eine Unmenge an Literatur, Videos und anderen Informationen im Internet für diejenigen, die an Ihrer Motivation arbeiten möchten. Letztendlich geht es weniger darum, dass Ihr Unternehmen davon profitiert wenn Sie an Ihrer Selbstmotivation arbeiten. Es geht darum, dass es Ihnen am Arbeitsplatz besser geht. Arbeitszeit ist Lebenszeit, also machen Sie was draus. Wenn ich Ihnen dabei behilflich sein kann, melden Sie sich einfach bei mir.

Weitere Informationen zu den Themen Selbst- und Mitarbeitermotivation finden Sie hier:

Sinnvolle Maßnahmen für mehr Mitarbeitermotivation

Video: Burnout bei Mitarbeitern erkennen

So motivieren Sie sich selbst