Management als Beruf
Ein Beruf ohne Ausbildung?

Mein Kurz-Artikel; geschrieben für das KU online Magazin im April 2011

Was ist ein Manager eigentlich? Der Begriff entstand aus dem englischen Verb „to manage“ (handhaben, bewerkstelligen, leiten). Der eigentliche Ursprung ist aber im Lateinischen: „manus“ (Hand) und „agere“ (treiben, führen, tun).
Ein Manager kümmert sich in einem Unternehmen um die Planung, Organisation, Führung und Kontrolle. Führungskräfte und Manager sind nicht dasselbe, auch wenn diese beiden Begriffe gerne synonym verwendet werden. Führung ist eine der Aufgaben eines Managers.

Management ist ein Beruf der modernen Gesellschaft. Vor dem Zweiten Weltkrieg sprach in Deutschland noch niemand von Managern oder Management. Management ist aber ein Beruf ohne eine dafür qualifizierende Ausbildung. Die meisten Manager praktizieren „learning by doing“. Und das gibt oft Anlass zu Kritik, besonders, wenn es sich um ein sehr „risikofreudiges doing“ handelt. Siehe Banker und die Finanzkrise.

Auch in Kliniken haben die Begriffe Manager und Managements längst Einzug gehalten. Verwaltungsleiter und Geschäftsführer gelten als Manager und in der Fachliteratur sowie Fachmagazinen gibt es immer mehr Beiträge mit solchen Titeln, wie z.B. „Der Arzt als Manager“, „Krankenhausmanagement in schwierigen Zeiten“ etc..
Doch was macht einen guten Manager in einer Klinik aus?

Erst einmal sei gesagt, dass sich Manager in Kliniken nicht wirklich von Managern in der Wirtschaft unterscheiden. Beide sollten gewisse Qualifikationen mitbringen, die sie sich im Laufe ihres Berufslebens und in Fort- und Weiterbildungen angeeignet haben. Die wichtigste Fähigkeit eines Managers ist die, kontinuierlich an sich selbst und insbesondere seiner Führungskompetenz zu arbeiten. Natürlich sollten Manager auch eine fachliche Qualifikation nachweisen können, je nach Einsatzgebiet die entsprechende Fachlichkeit. Ein guter Manager muss aber fachlich nicht besser als seine Mitarbeiter sein. Wichtiger ist die Fähigkeit zum wirtschaftlichen und personellen Führen.

Manager müssen bestimmte Zielsetzungen erreichen und daher sollten sie über die dafür notwendigen konzeptionellen und methodischen Fähigkeiten verfügen. Und das innerhalb eines vorgegebenen Rahmens. Personalführung und Mitarbeitermotivation gehören zu den Kernkompetenzen eines Managers. Die Vorbildfunktion ist nicht zu unterschätzen. Ein Manager muss immer auch ein gutes Vorbild sein. Schlechte gibt es schon genug. Gerade Manager haben in der heutigen Zeit oftmals keinen guten Ruf.

Und nicht zu vergessen, die kommunikativen Fähigkeiten. Ein Manager muss in der Lage sein, mit unterschiedlichen Menschen Mitarbeitern, Vorgesetzten, Aufsichtsräten, Aktionären etc. zu kommunizieren, sie ggf. zu einem Ziel hinführen und zu motivieren. Ein Manager ohne gute Kommunikationskompetenzen ist kein guter Manager.

Neben dem medizinischen Leistungsspektrum und der Qualität der pflegerischen und ärztlichen Leistungen wird auch in Kliniken wirksames Management in Zukunft immer mehr zu einem Wettbewerbsfaktor werden