Der schwierige Umgang mit Kritik
Seit vielen Jahren nun halte ich Vorträge und gebe Seminare zum Thema „Umgang mit Kritik und Beschwerden“. Und mir fällt immer wieder auf, dass die wenigstens Menschen mit Kritik umgehen können, sei sie nun gerechtfertigt oder nicht. Vielleicht hat Deutschland ja auch deswegen immer noch den Ruf einer Servicewüste. Auch wenn es durchaus Branchen gibt, die ein organisiertes und systematisiertes „Beschwerdemanagement“ haben, so scheitert es doch oft an der Erstreaktion des Kritik-Empfängers.Warum tun wir uns denn so schwer mit dem An-Nehmen von Kritik und dem Umgang damit? Hier einige Gründe:
- 1. Wir wollen keine Fehler machen und schon gar nicht solche, die andere bemerken.
- 2. Wir haben Angst vor Repressalien ( z.B. vom Chef)
- 3. Wir konzentrieren uns mehr auf das Wie (Tonfall, Emotion) der Kritik, statt auf den Inhalt
- 4. Wir mögen den Kritikgeber nicht und sprechen ihm das Recht auf eine Meinung ab
- 5. Wir nehmen die Kritik oder den Kritikgeber nicht ernst
- 6. Wir wollen nicht negativ auffallen.
- 7. Wir fühlen uns dann schlecht und schuldig.
- 8. Wir fühlen uns inkompetent.
- 9. Unser Selbstbewusstsein leidet.
- 10. Wir wollen nach außen hin perfekt sein.
Der Umgang mit Kritik ist meistens nicht etwas, was uns unsere Eltern oder Lehrer gelehrt oder vorgelebt haben. Sinnvoll wäre schon in Schulen, den Umgang mit Kritik und Fehlern zu lehren, damit wir dann als Erwachsene nicht in „kindische“ Reaktionsmuster verfallen. Stattdessen müssen wir uns als Erwachsene mühsam durch ein Seminar zum Thema quälen. Ich sage bewusst quälen, denn diejenigen, die schon gut mit Kritik umgehen können, empfinden solche Seminare nicht als Qual. Diejenigen, die ein solches Seminar benötigen schon, denn siehe Punkt 1-10…
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