Ich arbeite nun schon seit über 20 Jahren in Krankenhäusern. Von der Geschäftsführung, über Ärzte, Pflege bis hin zu Funktionsdiensten habe ich in dieser Zeit immer wieder Trainings, Schulungen und Beratungen durchgeführt. Und seit einigen Jahren bin ich vermehrt als Chefarzt-Coach im Einsatz.In anderen Bereichen bzw. Industrien ist das Thema Führungscoaching mittlerweile an der Tagesordnung. Im Klinikbereich ist Coaching, besonders Chefarztcoaching oft noch ein Tabuthema, oder wenigstens extrem erklärungsbedürftig.  In Zeiten des „Gürtels, der enger geschnallt werden muss“, bleibt die Frage nach dem Nutzen nicht aus. Bringt Chefarztcoaching wirklich etwas? Das fragen sich natürlich insbesondere Geschäftsführer und Verwaltungsleiter, wenn diese die Kosten dafür tragen.

Ich sage ja, es bringt was. Wenn der Coach Klinikerfahren ist und über eine fundierte Coachingausbildung, und über eine starke Persönlichkeit verfügt. Chefarztcoaching ist nichts für Männer und Frauen, die Konfliktscheu oder Klinikfremd sind. Das bringt einen Chefarzt und eine Klinik nicht weiter. Man muss Auge-in-Auge sehen können. Wobei es nicht unbedingt vorteilhaft ist, dabei selbst Arzt zu sein. Aber ein fundiertes Klinik-Know-How betreffend Abläufe, Prozesse und Gesetzmäßigkeiten ist, meiner Meinung nach, eine Grundvoraussetzung, die ein Chefarztcoach mitbringen sollte.  

Was bringt also ein Chefarztcoaching?  Strukturiertere Abläufe, Ausbau der individuellen Führungskompetenzen, verbesserte Kommunikation mit Mitarbeitern, Verwaltung, Pflege und Patienten. Generell eine höhere Mitarbeiterzufriedenheit (beim Arzt und seinen Mitarbeitern), eine ausgewogene Balance zwischen Arbeit und Privatleben sowie einen Zielführenden Umgang mit den persönlichen und fachlichen Ressourcen. Damit dies auch gewährleistet werden kann, muss das Coaching eingebettet sein in die Personalpolitik der jeweiligen Klinik und angepasst an die Persönlichkeit des betreffenden Chefarztes, sowie an die vorab getroffenen Zielvereinbarungen. Dann bringt Chefarztcoaching was.