Griechische Pflegekräfte in Deutschland

Grundsätzlich erst einmal eine gute Initiative.
Nach 20 Jahren Beratungstätigkeit in deutschen Kliniken ( 29 Jahren international) weiß ich aber auch, wie schwierig die Integration ausländischer Fachkräfte sein kann. Folgende Punkte erweisen sich als sehr schwierig im deutschen KLinikalltag:

1. Deutsch zu lernen reicht nicht. Man muss auch die Fachsprache und identische medizinische Abläufe gelernt haben und beherrschen.
2. Oft fehlt bei deutschen Pflegekräften die Zeit und die Energie um ausländische Pflegekräfte einzuarbeiten.
3. Die pflegerische Verantwortung bleibt bei deutschen Pflegekräften und das führt zu Spannungen. Ganz zu schweigen von der Haftbarkeit.
4. Oft findet keine wirkliche Integration statt, sondern Isolation. Es besteht eine Menge Heimweh.
5. Ausländische Pflegekräfte fühlen sich oft unter- oder überfordert, je nachdem wie der Ausbildungsstandard im Herkunftsland ist. In machen Ländern „dürfen“ Pflegekräfte mehr als in Deutschland, in anderen weniger.
6. Die Sprachbarriere stehet auch oft zwischen Pflegepersonal und Patient. Nicht alle Patienten können mit anderen Kulturen „umgehen“…
7. Die meisten Ärzte „wollen“ Pflegepersonal, welches „immer funktioniert“.

Natürlich verstehe ich, dass für, in diesem Fall griechische Pflegekräfte, diese Lösung attraktiv ist. Aber es ist eine schwierige und komplexe Lösung für Deutsche Kliniken, die besser gelöst würde, wenn der Pflegeberuf für junge Deutsche attraktiver wäre und/oder Kliniken die Möglichkeit und Ressourcen hätten, ausländische Mitarbeiter besser und ausführlicher einzuarbeiten. Ihnen die Zeit zur Integration zu geben. Kulturen aufeinander einzustimmen und einander nahe zu bringen…

 

Mehr zu dem Thema unter Link:

http://www.tagesschau.de/ausland/anwerbung-griechen100.html

 

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