Die Angst vor Fehlern…

Viele Menschen haben Angst zu versagen. Ich habe das Gefühl, dass gerade in Deutschland viele Ideen nicht in die Tat umgesetzt werden, weil Menschen Angst haben zu versagen. Oder sich lächerlich zu machen. Doch Fehler zu machen, gehört einfach zum Leben dazu.

Viele sagen, aus Fehlern kann man lernen. Und gerade diese Menschen sind oft diejenigen, die alles daran setzen, keine Fehler zu machen. Oder bei begangenen Fehlern versuchen, sie zu vertuschen oder klein zu reden. Selten erlebe ich Menschen, die souverän zu ihren Fehlern stehen, wirklich was daraus lernen und dann etwas ändern. Egal ob sie Führungskräfte sind oder „einfache“ Mitarbeiter.

Schon junge Menschen haben Probleme mit Fehlern umzugehen. In psychologischen Praxen sitzen immer mehr junge Patienten mit dem Gefühl schon gescheitert zu sein. Und mit null Coping-Strategien, um damit umzugehen. Was sagt das über uns als Gesellschaft aus? Sind wir nicht in der Lage, unserem Nachwuchs beizubringen, Fehler zu machen, zu lernen und es nochmal zu versuchen?

„Gerade in individualistisch orientierten Gesellschaften stellt Scheitern eine Bedrohung des Selbstwertes dar“, sagt Fehlerforscher Olaf Morgenroth von der Hamburg Medical School. „Je mehr Leistung zum Kriterium für die soziale Rolle und das Selbstbild wird, desto gravierender ist ein Versagen“. Es hängt stark von einer Gesellschaft ab, ob und wann sich Menschen als gescheitert empfinden.

Ich denke, es ist Zeit die Fehlerkultur in unserer Gesellschaft zu ändern. Nicht um mehr Fehler zu machen, aber um gemeinsam aus gemachten Fehlern zu lernen. Und deswegen sollten wir mehr über unseren eigenen Fehler sprechen und wie sie sich lösen lassen, als über die Fehler der anderen sprechen. Denn das beherrschen wir jetzt schon ziemlich gut…

 

 

 

 

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